Unter Architekten werden Altbauten gerne als Bauwerke definiert, die sehr viel Ärger machen und in den meisten Fällen mit höheren Kosten verbunden sind als man denkt.
Zugegeben, diese Definition ist nicht besonders schmeichelhaft, hält Hausbesitzer und Investoren jedoch keinesfalls davon ab, sich für einen Altbau zu entscheiden.
Wie definiert man Altbau in Berlin?
Eine allgemeingültige Definition, wie es sie beispielsweise in der Automobilbranche gibt, kann für Altbauten nicht gefunden werden. Aus diesem Grund muss man sich auf die zeitlichen und bautechnischen Eingrenzungen einlassen, die in verschiedenen Quellen genannt werden. In den meisten Fällen werden Gebäude dann als Altbau bezeichnet, wenn sie vor mehr als 60 Jahren erbaut wurden. Es würde sich zum heutigen Zeitpunkt dementsprechend um Gebäude handeln, die vor 1960 gebaut wurden. Bei einer anderen Einteilung wird weniger auf die Jahreszahlen als vielmehr auf die Bautechniken geachtet, um Neubauten von Altbauten abzugrenzen. Es handelt sich um Bauwerke, die mit Hilfe alter Techniken ins Leben gerufen wurden. Die regionalen Unterschiede und Besonderheiten lassen sich oft bereits auf den ersten Blick erkennen.
Altbauten wurden traditionell mit Kastenfenstern, Mauerwerkswänden und Holzbalkendecken bestückt, während die Neuzeit mit der Verwendung von Isolierglasfenstern und Betonwänden begann.
In Berlin werden Gebäude, die vor dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurden, als Altbauten bezeichnet. Mit der Beendigung des Krieges begann die Neuzeit, in der wir uns weiterhin befinden. Die meisten Altbauten, die in Berlin erhalten sind, stammen aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert. Die Gründerzeit spielt weiterhin eine große Rolle, denn die Eigenheiten dieser Epoche lassen sich auch heute noch an den Fassaden und in den Räumen der Altbauten beobachten.
Berücksichtigen Sie die Lage des Altbaus
Berlin ist eine der beliebtesten Städte Deutschlands, was sich auch auf die Kaufpreise von Immobilien niederschlägt. Beim Kauf ist es deshalb wichtig, die einzelnen Stadtteile und die Besonderheiten ihrer Altbauten näher unter die Lupe zu nehmen.
Der Prenzlauer Berg zeichnet sich durch seine Bauwerke aus der Gründerzeit aus. Die Straßen werden von großen Wohnhäusern geprägt, die sich dicht aneinanderdrängen. Kaum ein Haus besitzt nur zwei oder drei Wohnungen, die meisten Gebäude beherbergen zwischen 30 und 40 Wohnungen. Die Stargarder Straße ist ein Prachtbeispiel für den Wohnstil im Prenzlauer Berg. Wer durch die Straße schlendert, kann die aufwendig geschmückten Fassaden der Altbauten bewundern, die mit Stuck, Bögen und Balkonen versehen sind. Die Wohnungen haben durchschnittlich eine Größe von etwas über 60 Quadratmetern und 3 Räume. Betrachtet man die Mietpreise Berlins, so liegen die Mieten im Prenzlauer Berg deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Hauptstadt. Wer im Prenzlauer Berg eine Wohnung kaufen möchte, dem stehen zahlreiche renovierte und sanierte Altbauwohnungen zur Auswahl. Es gibt kaum Wohnungen in diesem angesagten Teil Berlins, die in den letzten Jahren nicht saniert oder wenigstens renoviert wurden. Dies erklärt auch die Wohnungspreise, die kontinuierlich steigen.
Charlottenburg wurde in der Nachkriegszeit zum westlichen Zentrum der Hauptstadt. Dazu haben unter anderem der Bahnhof Zoo und der Kurfürstendamm beigetragen. Doch wer Charlottenburg näher erkundet, der stolpert schon bald über Geschichte, die einige Jahrhunderte zurückgeht. In Charlottenburg treffen verschiedene Epochen aufeinander. Seinen Namen verdankt der Stadtteil der Königin Sophie Charlotte von Hannover, die von 1668 bis 1705 lebte. Die Verzierungen des Schlosses Charlottenburg stammen aus der Zeit des Rokoko und sind Zeugen einer prunkvollen Epoche Berlins. Nahe des Karl-August-Platzes und des Stuttgarter Platzes stehen bis heute Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Der Zoo Palast stammt hingegen aus der Nachkriegszeit der 50er Jahre und bringt Frische in den Stadtteil Charlottenburg.
Kreuzberg wurde im Zweiten Weltkrieg von zahlreichen Bomben getroffen. Viele der ursprünglichen Altbauten, die sich in diesem Bezirk befanden, wurden dabei zerstört. Einige von ihnen wurden wieder aufgebaut, weshalb Kreuzberg heute durchaus durch Straßenbilder mit wunderschönen Häusern aus der Gründerzeit besticht. Doch viele der traditionellen Gebäude konnten nicht gerettet werden, ihre Stelle nahmen Nachkriegsbauten ein. Die Altbauten aus der Gründerzeit, die das letzte Jahrhundert überlebten, wurden in den letzten Jahren aufwendig renoviert. Die Fassaden sind wunderschön und laden mit ihren Verzierungen zum Träumen ein. Da sich diese Gebäude in einem ausgesprochen guten Zustand befinden, sind die Kaufpreise für Wohnungen in diesen Häusern stark gestiegen.
Diese Vorteile haben Altbauwohnungen in Berlin
Wer sich dazu entscheidet, eine Altbauwohnung in Berlin zu kaufen, wird von mehreren Vorteilen profitieren können. Zunächst einmal handelt es sich um eine Immobilie, die einen unverwechselbaren Charme versprüht. Neubauten gibt es in jeder Stadt, aber einen originalen Berliner Altbau, den finden Sie nur selten. Neubauprojekte sind häufig weitaus luxuriöser und verfügen über eine erstklassige Inneneinrichtung. Doch die Altbauwohnungen in Berlin zeichnen sich durch hohe Decken, alte Holzböden, wunderschöne Stuckverzierungen und riesige Fenster aus. Es sind ohne Zweifel die Liebe zum Detail und die Verwendung hochwertiger Materialien, die eine Altbauwohnung vom Rest der Immobilien in Berlin abheben. Verfügt die Eigentumswohnung über einen gut erhaltenen Parkettboden, so steigert dies den Wert der Wohnung zusätzlich. Wer eine Altbauwohnung bezieht, der freut sich darauf, die großzügig geschnittenen Räume mit viel Zuneigung und Liebe zum Detail einzurichten und dabei verschiedene Epochen wieder zum Leben zu erwecken.
Architektonische Details, die Sie in Neubauten vergeblich suchen
Häuser und Wohnungen, die in den Jahren zwischen 1850 und 1940 entstanden sind, stammen aus einer ganz anderen Zeit, als wir sie heute leben. Das wird einem augenblicklich bewusst, wenn man eine originale Altbauwohnung in Berlin betritt. Sei es, um Freunde zu besuchen oder einen Arzttermin wahrzunehmen. Wenn man den Blick über die hohen Wände und die aufwendigen Verzierungen schweifen lässt, dann versteht man, warum ein Altbau jeden Cent wert ist.
Wir befinden uns heute in einer modernen Epoche. Auch wenn Neubauprojekte mit hochwertigen Materialien gebaut werden und ausgezeichnete Architekten an den Entwürfen beteiligt sind, können die Neubauten mit dem Charme und dem Lebensgefühl, die ein Altbau vermittelt, nicht mithalten.
Altbauten sind Zeugen einer längst vergangenen, prunkvollen Zeit. Die Unterschiede werden schon bei den Fassaden und den Eingängen deutlich. Sämtliche Altbauten, die Sie besonders in den Vierteln Charlottenburg, Kreuzberg oder Prenzlauer Berg bewundern können, verfügen über einen großen Haupteingang, der mit Marmor und Malereien verziert ist. Die Aufzüge stammen häufig aus dem letzten Jahrhundert und versprühen einen unverwechselbaren Charme. Auch die Fassaden sind imposant, geschmückt von detailreichen Verzierungen, die sich in den Gebäuden fortführen.
Die Eleganz, die man bereits vor dem Betreten des Altbaus deutlich spürt, breitet sich in jedem einzelnen Raum einer Altbauwohnung aus. Jeder Holzboden, jeder Türbogen und jede Fußleiste wurden gezielt eingesetzt.
Tolle große Räume, die zum Einrichten einladen
Wer sich für Inneneinrichtung interessiert, der spürt deutlich, welch inspirierende Wirkung die Räume von Altbauten haben. Während man sich bei Neubauprojekten häufig damit abquälen muss, die kleinen Räume sinnvoll einzusetzen, kann man sich in den weitläufigen Räumlichkeiten eines Altbaus nach Herzenslust austoben. Besonders hilfreich sind die hohen Decken, die gemeinsam mit den großen Fenstern einzigartige Lichtverhältnisse schaffen. Kinderzimmer bieten sich dazu an, Hochbetten zu planen und die Kinderaugen mit einer Kletterlandschaft zum Leuchten zu bringen.
Die Räume von Altbauwohnungen lassen sich in den unterschiedlichsten Stilen einrichten, was bei Neubauwohnungen nicht gegeben ist. Sie können sich dazu entscheiden, originalen Holzmöbeln aus dem späten 19. Jahrhundert einen Platz in Ihrer Wohnung zu geben, doch ein wohlüberlegter 50er-Jahre Stil, der sich durch bunte Farben und abstrakte Formen auszeichnet, sieht ebenso elegant und schön aus. Personen, die sich dazu entscheiden, in einen Altbau zu ziehen, bereuen ihre Entscheidung nicht.
Lohnt sich die Investition in eine Berliner Altbauwohnung?
Wer eine Eigentumswohnung als Investitionsimmobilie kauft, den interessiert nicht nur, ob er sich selbst in der Wohnung wohlfühlt und diese gerne beziehen würde. Schließlich handelt es sich in vielen Fällen um Wohnungen, die vermietet werden sollen.
Berlin ist insgesamt ein sehr beliebtes Pflaster. Die Kaufpreise für Altbauwohnungen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die meisten Wohnungen mittlerweile saniert oder renoviert wurden und somit den neuesten Wohnstandards entsprechen. Doch selbst wenn die Einstiegspreise nicht mehr so niedrig sind, wie sie es noch vor einigen Jahren waren, lohnt sich eine Investition in den meisten Fällen. Es ist nicht abzusehen, dass die Preise für Altbauwohnungen in den kommenden Jahren stagnieren oder sinken werden, weshalb Sie die Immobilie mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft mit einer deutlichen Wertsteigerung verkaufen können. Selbstverständlich müssen Sie bei dem Wohnungskauf verschiedene Faktoren beachten, die zum Erfolg der Investition beitragen. Dazu gehören beispielsweise die Lage und die Größe der Wohnung, sowie die Ausstattung, mit der Sie die Immobilie übernehmen. Der Zustand ist ebenfalls entscheidend, da eine Renovierung mit hohen Kosten verbunden ist.
Altbauwohnungen in Berlin kaufen: Darauf sollten Sie achten
Wer den Kauf einer Altbauwohnung abwickelt, der trifft eine langfristige Entscheidung. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie sich im Voraus damit beschäftigen, für welchen Zweck Sie diese Immobilie erstehen. Handelt es sich um eine reine Investition oder möchten Sie die Wohnung zu einem späteren Zeitpunkt auch selbst bewohnen?
Wenn es sich um eine reine Investitionsimmobilie handelt, sollte diese gut zu vermieten sein. Schließlich werden Sie von den Mieteinnahmen profitieren. Faktoren, die darauf einen großen Einfluss haben, sind beispielsweise die Lage und die Nachbarschaft der Wohnung. Wie gut sind der Nahverkehr und die Verkehrsanbindung? Gibt es ein großes gastronomisches Angebot? Wie vielfältig ist das Viertel? Wodurch zeichnet sich der Kiez aus? Es gibt beispielsweise Wohnlagen, die zwar eine große kulturelle Vielfalt bieten und belebt sind, sich für Personen, die ihren Feierabend gemütlich auf dem Sofa verbringen wollen, jedoch als absolut ungeeignet erweisen.
Die Kosten für die Wohnung spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die Kaufpreise für Altbauwohnungen liegen deutlich über dem Durchschnitt für Objekte aus der Neuzeit. Sie müssen bei dem Kauf jedoch beachten, welche Renovierungsarbeiten in naher oder ferner Zukunft auf Sie zukommen werden. Die Ausgaben sind bei Altbauten normalerweise höher, denn selbst nach eingehenden Untersuchungen kann es zu ungeplanten Zwischenfällen kommen, die einer Sanierung bedürfen.
Fazit
Neubauobjekte stammen aus einer konkreten Zeit und entsprechen somit einem bestimmten Stil. Altbauwohnungen sind hingegen zeitlos. Sie werden in Zukunft weiter an Wert gewinnen und niemals aus der Mode kommen. Wenn Sie sich dazu entscheiden, in eine Altbauwohnung zu investieren, kaufen Sie eine Immobilie, die zum heutigen Zeitpunkt ebenso beliebt ist, wie auch in 50 Jahren noch. Bei Neubauwohnungen besteht hingegen das Risiko, dass der Baustil in einigen Jahren nicht mehr so beliebt ist und sich die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt nur schwer weiterverkaufen lässt.
Wer sich dazu entscheidet, in einer Altbauwohnung leben zu wollen, der wird seine Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt nicht bedauern. Charme und Eleganz, die von einer Altbauwohnung versprüht werden, sind vollkommen zeitlos. Dies bietet bei Entscheidungen zur Inneneinrichtung ein überaus großes Maß an Freiheit.