Berlin war für die Briten und ihre Unternehmen immer schon ein wichtiger Standort in Deutschland – und somit im Herzen Europas. Relativ niedrige Lebenshaltungskosten, bezahlbare Büroflächen und professionelle Arbeitskräfte zeichnen die deutsche Hauptstadt von jeher aus. Doch was verändert sich durch den Brexit und welche Auswirkungen hat diese politische Entscheidung womöglich auf den Immobilienmarkt in Berlin?
Wie positioniert sich Berlin allgemein im Kontext des Brexit?
Aus technologischer Sicht mausert sich Berlin zu einem wahren Wirtschaftswunder. Die deutsche Hauptstadt hat es auf Savills Liste der Top 12 Technik-Lifestyle-Städte weltweit geschafft. Aus Europa ist dies sonst nur in Stockholm, Barcelona, Kopenhagen, Dublin und Amsterdam gelungen. London verliert durch den Brexit voraussichtlich deutlich an Beliebtheit – und das nicht nur aus Sicht der Tech-Experten. Berlin könnte sich durchaus zum neuen Businesszentrum Europas entwickeln. Dies bedeutet, dass Berlin nicht nur für Technologiezentren interessanter wird, die hier ihre Büroflächen ansiedeln. Der Aufschwung zieht auch neue Investoren in die deutsche Hauptstadt, die Immobilien mit einem Blick in die Zukunft kaufen.
Der Brexit und seine Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
Weiterhin ist unklar, wie genau Großbritannien den Brexit einleiten wird und welche Konsequenzen er für den Rest Europas mit sich bringt. Eines steht jedoch fest, die Auswirkungen werden vielschichtig sein. Durch einen harten Brexit würde Großbritannien aus Sicht der Europäischen Union zu einem Drittland werden. Sein Status gliche dem der USA oder Chinas. England hätte aber kein gültiges Handelsabkommen.
Es wird einiges an politischem Geschick und zahlreiche Verhandlungen brauchen, um das dadurch entstehende Chaos halbwegs zu stabilisieren. Ein ungeregelter Austritt aus der Europäischen Union beeinflusst nicht nur das austretende Land, sondern auch die gesamte Union. Die Auswirkungen sind komplex und beziehen sich unter anderem auch auf den Immobilienmarkt. Denn die Unsicherheit der aktuellen Situation bringt Unkalkulierbarkeit Risiken mit sich. Durch die Veränderungen des Finanzierungs- und Investitionsumfelds wird die Immobilienwirtschaft in ganz Europa und somit auch in Berlin, neu sortiert.
Auswirkungen auf den britischen Immobilienmarkt
Der Brexit wirkt sich negativ auf die Wirtschaft Großbritanniens aus. Besonders gut zu beobachten ist dies am Immobilienmarkt. Die Briten belegten über viele Jahre hinweg absolute Spitzenpositionen auf den Wohnungsmärkten Europas. Sie sind es gewohnt, besonders in den Wirtschaftsstrafkammer Großstädten eine florierende Immobilienwirtschaft vorweisen zu können. Auch wenn bereits vorhergesehen wurde, dass der Brexit eine Welle des Chaos verursachen würde, haben die Einbrüche auf dem Londoner Immobilienmarkt der Wirtschaft der britischen Hauptstadt einen Dämpfer verpasst. Besonders internationale Investoren schrecken davor zurück, in dieser instabilen Situation Investitionen in London vorzunehmen.
Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt
In Deutschland kann man dem Immobilienmarkt zur Zeit regelrecht beim Explodieren zusehen. Besonders attraktiv ist Deutschland für Investoren, da sich die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren als äußerst stabil erwiesen hat. Mittlerweile befindet sich das Land auf Platz vier der wirtschaftsstärksten Länder weltweit. Innerhalb Europas ist Deutschland ohne Zweifel die stärkste Wirtschaftsmacht. Für Investoren ist außerdem der niedrige Zinssatz von großem Interesse. Angesichts des schwankenden Aktienmarktes anderer Länder, wie China oder die USA, ist Deutschland eine vielversprechende Investitionsalternative. Besonderes Aufsehen erweckt die deutsche Hauptstadt. Berlin wird zum Investorenziel und konnte im Jahr 2019 eine Investitionszunahme von 74 Prozent verbuchen. Der Immobilienmarkt boomt, wobei für Investoren vor allem Gewerbeimmobilien zu Investitionsobjekten werden. Die deutsche Hauptstadt schaffte es mit ihren beneidenswerten Vorzügen sogar auf die Liste der 20 beliebtesten Städte weltweit.
Berlin vs. London: So kann der Berliner Immobilienmarkt vom Brexit profitieren
Immer weniger Briten möchten Immobilien in ihrer Heimat kaufen. Grund hierfür ist unter anderem die steigende Unsicherheit. Man kann sich nicht auf die Stabilität des britischen Pfunds oder der Wirtschaft Großbritanniens verlassen. Zahlreiche Investoren blicken sich deshalb nach möglichen Investitionsorten außerhalb ihrer Heimat um.
Ein besonderes Augenmerk fällt hierbei auf die deutsche Hauptstadt. Berlin steht für Vielseitigkeit und bietet große Investitionssicherheit. Deutschland kann insgesamt mit einer ausgezeichneten Infrastruktur und einer verlässlichen politischen Stabilität punkten. In Berlin treffen erstklassige Forschungs- und Bildungseinrichtungen auf eine vielversprechende Expansion des Technologiesektors. Weitere Gründe, die für die deutsche Hauptstadt sprechen, sind die niedrige Arbeitslosigkeit, sowie die Gesetzgebung. Letztere ermöglicht den Investoren, innerhalb eines schützenden Rechtsrahmens zu agieren.
Fazit
Politik, Anleger, Bevölkerung und Unternehmen in Großbritannien stehen zurzeit vor einer Ungewissheit, über deren Entwicklung die Zeit entscheiden wird. Während des Aufruhrs, der durch ganz Großbritannien geht, zeigt sich Berlin mit seinem Immobilienmarkt als ausgesprochen interessantes Investitionsziel. Die Veränderungen in der Berliner Immobilienbranche sind vielversprechend. Auch wenn die Preise auf dem Wohnungsmarkt für deutsche Verhältnisse mittlerweile durchaus beachtlich sind, befindet sich Berlin im direkten Vergleich zu anderen europäischen Metropolen weiterhin auf der Aufholspur.