Es kann nicht geleugnet werden, dass die Mietpreise in den meisten deutschen Großstädten in den letzten Jahren deutlich angestiegen sind. Die Preisentwicklung stellt viele Bewohner Berlins und anderer Städte vor die Frage, ob eine Miet-, Genossenschafts- oder Eigentumswohnung die optimale Lösung für die Wohnsituation ist. Doch worum handelt es sich bei den verschiedenen Wohnungstypen überhaupt? Welche Unterschiede bestehen und was schneidet im direkten Vergleich Eigentumswohnung vs. Genossenschaftswohnung besser ab?
Die Eigentumswohnung im Überblick
Eine Eigentumswohnung zu kaufen ist in der Regel auf lange Sicht günstiger, als zur Miete zu wohnen. Die Mietpreise sind in der deutschen Hauptstadt, genau wie in anderen Metropolen Deutschlands, in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Hinzu kommt, dass man durch den Erwerb einer Eigentumswohnung ein lebenslanges Wohnrecht erwirbt. Wenn man seinen Kredit pflichtgemäß abbezahlt und die Nebenkosten der Wohnung fristgerecht begleicht, dann kann man von niemandem gekündigt oder aus seiner Eigentumswohnung vertrieben werden. Darüber hinaus dient der Kauf einer Wohnung in vielen Fällen auch einer Altersvorsorge. Wenn der Kredit vollständig abbezahlt ist, dann haben Sie Ihren Vermögensstand um die Eigentumswohnung erweitert. In den meisten Fällen muss man ein Anfangskapital aufbringen, um den Kauf abwickeln zu können und einen Kredit genehmigt zu bekommen.
Die Genossenschaftswohnung im Überblick
Die Genossenschaftswohnung könnte als Hybrid zwischen einer Eigentumswohnung und einer Mietwohnung bezeichnet werden. Sie erwerben Anteile an der Genossenschaft, um in eine der Genossenschaftswohnungen ziehen zu können. Je nach Genossenschaft und Standort handelt es sich hierbei um einen drei- oder vierstelligen Betrag. Wenn man in der Wohnung wohnt, dann zahlt man eine monatliche Miete, die jedoch weit unter dem normalen Betrag einer Miete in diesem Sektor liegt. Die anfänglichen Kosten, die durch den Kauf der Anteile an der Genossenschaft entstehen, liegen meist deutlich unter dem Wert, der als Eigenkapital für den Kauf einer Wohnung benötigt wird.
Das Wohnrecht besteht bei der Genossenschaftswohnung ein Leben lang. Der Mietvertrag kann Ihnen somit nicht gekündigt werden. Darüber hinaus können Sie bei den Mitgliederversammlungen Ihr Mitbestimmungsrecht nutzen, um das weitere Vorgehen der Genossenschaft mitzubestimmen. Für Ihre Genossenschaftsanteile erhalten Sie jährlich Zinsen zwischen zwei und fünf Prozent. Die Zinsen sind beim direkten Vergleich Eigentumswohnung vs. Genossenschaftswohnung ein entscheidender Faktor. Andererseits muss bei der Wohnungsgenossenschaft monatlich eine Art Miete gezahlt werden, während die Ratenzahlungen mit dem Ablauf des Kredits einer Eigentumswohnung ausbleiben.
Welche Vor- und Nachteile hat eine Genossenschaftswohnung?
Die Vorteile einer Genossenschaftswohnung sind vielfältig. Ihnen stehen jedoch einige Nachteile gegenüber, welche die Entscheidung beeinflussen können. Deshalb folgt an dieser Stelle eine klare Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile einer Genossenschaftswohnung.
Vorteile:
- Wohnungen mit einer ausgezeichneten Qualität und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Für Menschen jeder Altersgruppe geeignet, mit der Voraussetzung der Mitgliedschaft.
- Lebenslanges Wohnrecht
- Mitbestimmungsrecht bei den Mitgliederversammlungen der Genossenschaft
- Großes Service-Angebot in der Betreuung der Genossenschaft
- Finanzielle Überschüsse der Genossenschaft kommen den Mitgliedern zugute
- Interessante Infrastruktur mit kleinen Geschäften, Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel, Schulen und Grünanlagen.
- Soziale Gemeinschaft mit Sommerfesten, Weihnachtsmärkten, Gemeinschaftsräumen, Chorproben, kleinen Cafés und anderen Angeboten.
Nachteile:
- Nachschusspflicht bei Verlusten des Wohnungsunternehmens
- Beitrittspflicht in die Wohngenossenschaft, unter Umständen mit langen Wartezeiten
- Bei großen Genossenschaften (über 1.500 Mitglieder) haben die einzelnen Mitglieder kein direktes Stimmrecht bei den Mitgliederversammlungen. Es werden Vertreter eingesetzt.
- Bei Kündigung langes Warten auf Rückzahlungen. Bei der Kündigung einer Genossenschaftswohnung müssen sowohl das Mietrecht als auch das Genossenschaftsrecht beachtet werden. Die Auszahlung der Genossenschaftsanteile nimmt mitunter viel Zeit in Anspruch.
Die Vor- und Nachteile müssen bei einem direkten Vergleich Eigentumswohnung vs. Genossenschaftswohnung beachtet werden.
Lohnt sich eine Genossenschaftswohnung?
Eine Wohnung in einer Genossenschaft ist für Menschen sehr interessant, die langfristig planen wollen, jedoch nicht unbedingt am Kauf einer Eigentumswohnung interessiert sind. Es handelt sich um wunderschöne Wohnungen, die zu bezahlbaren Preisen vermietet werden. Die Miete in einer Genossenschaft liegt deutlich unter den herkömmlichen Mietpreisen in den großen Metropolen Deutschlands. Allerdings muss man die langen Wartezeiten bedenken, wenn man an einer Wohnung in einer Wohnungsgenossenschaft interessiert ist. Hat man es einmal geschafft, dann gilt das Wohnrecht ein Leben lang. Die Genossenschaftswohnung kann im Vergleich Eigentumswohnung vs. Genossenschaftswohnung auf Grund ihrer vielfältigen Vorteile durchaus mithalten.